Kirche Heilig Kreuz, Neuenbürg

Geschichte der Kirche Heilig Kreuz.
Zunächst kamen die katholischen Gläubigen ab 1883 in der Heilig-Kreuz-Kapelle zusammen. Mit zunehmender Katholikenzahl - die Kapelle war zu klein und baufällig geworden - genehmigte das Bischöfliche Ordinariat an der gleichen Stelle den Bau einer Kirche mit Pultdach. Die Kirche musste zwischen zwei Straßen, der alten Wildbader Straße und der geplanten B 294 errichtet werden. Sie war der erste Stahl-Betonbau im Enztal von dem bekannten Architekten Hans Herkommer, der ein Schüler von Bonartz und Elsässer, war. Ihr markantes Äußeres erinnert an eine Burg oder Festung.

Die Heilig-Kreuz-Kirche wurde am 7.7.1929 durch Bischof Sproll geweiht. Der Name Heilig-Kreuz  wurde von Bischof Sproll in seiner Predigt folgendermaßen ausgelegt: „Im Gotteshaus wird erstens der Kreuzesglaube gepredigt, zweitens das Kreuzesopfer erneuert und drittens die Selbstkreuzigung gelernt.“ Der Namenstag unserer Kirche fällt auf den 14. September, das Fest der Kreuzerhöhung.

Die erste Kirchenrenovation wurde 1972 fällig - eine bessere Heizung, die Umgestaltung des Altarraumes und die Verlegung des Tabernakels nach rechts - wurde vorgenommen.
Wer aber den Kirchenraum betritt merkt nichts mehr von der äußeren Beengtheit, sondern hat den Eindruck in einem weiträumigen Gotteshaus zu stehen. Neue Baumaterialien wie Eisen und Beton ermöglichten, dass der Chor durch indirekten Lichteinfall beleuchtet wurde. Dies gibt der Kirche ein sakrales Aussehen. Die einfache Ausstattung der Heilig-Kreuz-Kirche betont das Wesentliche. Ihr Bau gilt als zeitgeschichtliches Dokument mit der unverwechselbaren Handschrift des Architekten Herkommer am Ende der zwanziger Jahre. 
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges stand sie unter dem Beschuss der deutschen Atillerie, die sich den anrückenden französischen Truppen entgegen stellte. Dabei wurde das Dach schwer beschädigt und die bunten Glasfenster zertrümmert. 
1957 bei der Renovation der Kirche gestaltete Eisele aus Stuttgart einen Kreuzweg. Neue Glasfenster mit grünblauer Tönung der Fa. Bartosz aus Konstanz gaben der Kirche einen anderen Farbcharakter. Die Einschussspuren am Tabernakel blieben sichtbar. 1963 wurde eine Orgel mit 16 Registern der Fa. Späth eingebaut.

Die liturgische Erneuerung nach dem zweiten Vatikanischen Konzil erforderte ein weitere Umgestaltung. Der Hochaltar wurde zum der Gemeinde zugewandten Abendmahlstisch umgebaut. Die Kanzel und die Kommunionbank, die Chor und Schiff abteilten, wurden entfernt.
Die starke Innenverschmutzung erforderte eine Generalsanierung. In der zweiten Hälfte des Jahres 1994 wurde der Innenraum der Heilig-Kreuz-Kirche neu gestaltet. Die technische Leitung hatte der Architekt B. Wildschütte aus Pforzheim. Der Künstlerin Margot Jolante Hemberger, Bildhauerin und Malerin aus Loßburg, gelang es die Einheit von Kreuz, Tod und Auferstehung, zu verdeutlichen. Schon beim Betreten der Kirche spürt der Besucher, dass Gott da ist – im Farbenspiel des Lichtes – in der künstlerisch einheitlichen Gestaltung von Altar, Kreuz, Ambo, Tabernakel und Kreuzweg. Dieser wurde durch sie um ein Bild von Jesu Auferstehung ergänzt.
Die Kirche lädt dazu ein, zur Ruhe zu kommen, zu meditieren. Die Kreuzplastik auf der Stirnwand des Chorraumes ist der Blickfang. Sie ist 5 m hoch und 2 m breit. Die Farbgebung und die Formen der Plastik führen bei der Betrachtung in das Geheimnis von Jesu Tod und seiner Auferstehung ein und zeugen von seiner und unserer Erlösung. So bildet das Kreuz die Sinnmitte der Heilig-Kreuz-Kirche. Alle Gegenstände sind durch diese Farbsymbolik verbunden. Der Kreis aus Buntsandstein auf dem Boden betont den Gemeinschaftscharakter der feiernden Gemeinde.
Ja, wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus. In ihm ist uns Heil geworden und Auferstehung und Leben. Durch ihn sind wir erlöst und befreit. (Gal. 6,14)